
Ein herrlicher Herbttsonntag. Tief blauer Himmel über der prächtigen Landschaft. Laut Batl. Bat. [??] sind Utffz. zu melden, welche auf der Intendantur für den Kass.-verw.-dienst vorgebildet werden sollen. Dazu will sich Gefr. Große von der 2./23 melden. Unser Fdw. regt sich über dieses Besinnen [??], furchtbar auf und droht mit dem Frontdienst, wenn sich einer von uns Burger u. ich etwas gleiches einfallen lassen sollte. Dieser traurige Karakterzug unseres Feldw. verdirbt mir den Tag. Leider läßt sich nicht viel dagegen tun, man kann ihn nur im Stillen verachten, ob so trauriger Gesinnung. Feldw. Fischer von der 2./23 unterstützt den Gefr. Große zu seinem Vorhaben.
Nachmittag hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt. Ich ging mit dem Fdw. welcher im übrigen gut aufgelegt war, in die Vala-Mühle spazieren. Diese ist herrlich in einem friedlig schönen Waldtale gelegen. 2 alte Frauen sind nicht vertrieben worden. Sie waschen dem dort einquartierten Ochsenbahnkommando die Wäsche und zeigen sich durch Ablassung von Honig usw. dafür dankbar, daß sie nicht vertrieben wurden. Abends lese ich noch einige heitere Geschichten. Draußen lebhaftes Artilleriefeuer.
Nachmittags kommt mir ein vorwitziges Mäuschen so nahe, daß ich es ertreten kann.
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