Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Mit fertig machen der Löhnung hatte ich sehr viel Arbeit. Im Walde erhebt sich das Gewetter der Gewehre oft zu einem einzigen, großen Rauschen. Einzelne Kugeln fliegen über unser Haus. Man hört das Hurra stürmender Abteilungen welches den Schluß des lebhaften Feuers bildet. Der Feldwebel war in der Stellung. Die Komp war heute nicht ins Gefecht gekommen. Am Abend kommt sehr viel Post (6 Sack). Wir sortieren diese bis nachts 12. Um diese Zeit kamen die Lebensmittelwagen, welche die verschiedensten Gerüchte mit brachten. Natürlich alles nur Fabeln, welche entstehen, wenn wir durch längeres Ausbleiben der Post ohne bestimmte Nachrichten über die Weltereignisse sind. Z. B. soll Warschau gefallen sein. Mit Freude, wird dagegen die Nachricht der Zeitungen gelesen, daß wieder englische Truppentransportdampfer in Grund gebohrt worden sind. Mein Jugendfreund Hans schick mir einen Kuchen, auf dessen Verzehrung zum Morgenkaffee, ich mich freue.

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