
Ein sehr schöner Tag Mittags fahre ich mit dem Rad nach Val um dort das Geld für die Löhnung in Empfang zu nehmen. Die Fahrt durch den herbstlich bunten Wald in dieser prächtigen Gebirgsgegend war ein seltener Genuß. Ich fahre von Val nach Cirey, um mich dort zu baden und um Erkundigungen betreffs eines von unserer Kompagnie zum
Bahnmaterial-Verladen befohlenen Kommandos von 25 Mann. Ich traf in Cirey auch Roscher Walter, welcher die traurige, Nachricht erhalten hatte, daß sein jüngster Bruder Otto gefallen ist. Wieder einer mehr aus den Reihen der Turner! Gott, gebe, daß es der letzte bleibe! Nach Val zurückgekehrt, nehme ich, das Geld (2000.-M) in Empfang und übernachte beim Lebensmittelwagenkommando. In Cirey hatte der ausgeprägte Garnisonbetrieb mein Interesse erregt. Im Hofe der Glasfabrik übten die Rekruten die großen Vorratsgebäude wären als Kasernen eingerichtet. Um ein schnelles Verlassen bei Gefahr zu gewährleisten werden zahlreiche Treppen von außen nach dem Obergeschoß angelegt, die Eingangsposten werden durch Rekruten gestellt. Wer hätte
vor einem Jahre an eine derartige Wandlung gedacht, wenn wir noch aller 6 Tage als Vorpostenbatl. nach Cirey kamen. Damals glaubten wir alle an ein Ende bis zum Frühjahr, jetzt glauben wir uns dem Frieden noch näher, doch wer kann wissen, ob wir nicht noch einen Herbst im Felde verleben. Gott gebe das Gegenteil!
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