Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Handschrift in Sütterlin: Freitag, den 11. Mai 1915.

[Hier ist Kurt mit dem Monat durcheinander gekommen und hat statt Juni Mai geschrieben.]

Nach unruhigem Schlafe erwachte ich beizeiten. Das Nachtlager unter einem franz. Sommerbett (mit dem man entweder die Füße oder nur den Oberkörper zudecken
kann) war etwas zu außergewöhnliches gewesen.

Um 6 kam Bürger mit den Lebensmittelwagen und brachte den Rest der Sachen. Es gab heute außergewöhnlich viel Arbeit. Löhnungsverrechnungen mit den in der Stellung
gebliebenen Mannschaften der Stäbe, Quartierlisten und Löhnungsauszahlung drängten sich.

Es war herrliches Wetter. Die Komp. hat sehr viel Dienst. Wappler besucht uns
noch einmal, er ist beim Ablösen in der Stellung durch einen Schuß in die Hand leicht verwundet worden Man fühlt sich außerordentlich wohl in einem zivilisierten Quartier.

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