
Prachtvolles Wetter. Am frühen Morgen erreicht uns die Trauerbotschaft, daß von unseren 3 zu Minierarbeiten am Chamoiswäldchen kommandierten Bergarbeitern
Gren. Steudel gefallen ist. Die Franzosen haben gestern Abend 10:0 den von uns nach vorn getriebenen Stollen gesprengt. Dabei ist Steudel in die Luft geflogen und verschütet worden, heute morgen 3:30 ist er seinen schweren Verletzungen erlegen und nachmittags in Bremenil von einer Abordnung der Komp. beerdigt werden. Noch standen wir unter dem Eindruck dieser traurigen Nachricht, als gemeldet wurde, Utffz. Petzold ist verwundet. Letzterer befindet sich seit Beginn des Feldzuges bei der Komp. hat alle Gefechte und viele Patrouillen, glücklich überstanden und wird jetzt von einer verirrten Kugel erwischt, während er die Arbeiten der Kameraden beaufsichtigt. Er erhielt einen Fleischschuß in den rechten Oberschenkel, ist also noch einigermaßen glücklich weggekommen. So wird das kleine Häuflein der Alten immer lichter, bald gibt’s keine mehr. Mit Freude erhalte ich von Papa Pfefferkuchen und andere Leckereien. Zumal es mit dem Essen in der jetzigen Hitze schlecht wird, die gelieferte Wurst hat immer einen wenig Appetit anregenden Geschmack und das Brot ist oft schimmelig.
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