Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Das Wetter bleibt schlecht. Im Gelände beängstigende Ruhe. Gegen Abend muß ich nach Val zum Zahlmeister und um das alte Altenstück […] vom Packwagen zu holen. Graue Nebelwolken wälzen sich durch die waldigen Täler jedwede Aussicht unterbindend. In Val scheint der Friede eingezogen zu sein. In den bewohnten Häusern
herrscht Sauberkeit, die Garten sind umgegraben und oft mit Blumen usw. bepflanzt. Auch die unbewohnten Häuser, werden durch Landsturmarbeiter gereinigt und alle Lumpen und Unrat verbrannt. Die Begleitleute das Lebensmittelwagens haben ihren
Garten sehr schön hergerichtet. Eine natürlich wirkende Frau mit Landkorb und Regenschirm steht Tag und Nacht auf der Hut um Vögel abzuhalten. Bei Dutschke quartiere ich mich ein. Der Bagageführer Ltnt. Lulgberger, hat heute eine Kantine einrichten lassen dort amüsieren wir uns bei einigen Gläschen Bier über den Humor einiger Kameraden. Ab und zu singt alles altbekannte Lieder. Dabei sind die Lieder vom
Wiedersehen in der Heimat am meisten bevorzugt. Wenn man wochenlang weder Bier noch Gesang findet, freut man sich ganz besonderes darüber, man fühlt sich in einer anderen Welt.

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