Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Ein sonniger, schöner Tag. Am frühen Morgen erschallender Geschützdonner machte uns glauben, die Ereignisse des gestrigen Tages wiederholen sich. Doch, bald war Ruhe, wie im tiefsten Frieden. Mittags geht die Kompagnie zur Ruhe nach Saint Sauveur. Ich gehe mit der Feldküche voraus. Ein Kamerad von der 4. Komp. photographiert uns mit der Küche. In der Kompagnie sieht man viele Knopflöcher mit neuen Ordensbändern geschmückt. Der Hptm. hat das Ritterkreuz zum Albrechtsorden I. Klasse mit Schwer¬
tern, der uns von Ersatz Abteilung des Feldart. Regt. 48, zugeteilte Leutnant Rudert dasselbe II. Klasse, Utffz. Keilitz das Eis. Kreuz II. Klasse, Utffz. Schneider, die Friedrich-August Medaille in Silber, Gefr. Köppen, Hofmann, Riedel und Gren. Thiele dieselben in Bronze erhalten. Ltnt. Preßprich ist, als gesund zur Komp. zurückgekommen. Mit Freude genießen die Kameraden die „Ruhe“. Es gibt mir viel Neid und Ärger über Ungerechtigkeiten, wobei man froh ist, daß man auf nichts zu rechnen hat und sich auch nicht getäuscht sehen kann.

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