Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Heute macht die Kompagnie auf 2 Tage zur Ruhe nach Saint Sauveur. Es gibt viel Arbeit, Burger, bleibt in Angomont zum Postfassen. Am Abend erhält die Komp. Bier und Schnaps. Ich gehe von Quartier zu Quartier um die Kameraden zum Fassen dieser Genussmittel aufzufordern. Dabei sehe ich, wie es manchen Kameraden gepackt hat bei dieser 14 tägigen Bewohnung von Schützengräben und Erdhöhlen bei Schnee und Regen im tiefsten, nassen Walde. Viele merkten erst jetzt, als sie in warmer Stube seit 27. Febr. die Stiefel, daß erste Mal auszogen, daß ihre Füße mit Frostbeulen beschädigt waren. Nach gründlicher Wäsche fühlten, sie sich wie neu geboren. Die Hände waren jetzt durch das Harz im Walde und Schmutz meist rabenschwarz. Bald fühlten sich alle wieder als Menschen und frohe Gesänge erschollen, durch die nächtliche Stille, während vorn in der Stellung nur ganz vereinzelte, Schüsse knallten.

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