Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Bereits in der Dunkelheit am frühen Morgen rasseln die Geschütze bei uns vorüber. Als wir aufstehen regnet es. Auf der Straße halten die Protzen 1der vor unserer Stellung
aufgefahrenen Artillerie. Bald hört man in der Richtung auf Petitmont lebhaftes Gewehrfeuer. Bei einer Besorgung in der Kassenverwaltung sah ich auf dem Markte vormarschierende Infanterie und eine reitende Batterie. Unsere Spitze musste auf einen Gegner gestoßen, sein denn das Gewehrfeuer wurde lebhafter und bald ertönte auch das Krachen der Geschütze. Gegen Mittag war das Unternehmen beendet. Man hatte die Franz. Feldwache gefangen und brachte sie vor, den Spielmannszug. Die Gefangenen sahen gut aus, mussten also auch keine Not leiden, und waren hellblau gekleidet, bald wie unsere Jäger. Ein Zeichen, daß auch unsere Gegner den Vorteil des Feldgrauen Tuches auszunutzen beginnen. In der Revierstube gab es mehrere Verwundete, Freund und Feind. Gegen Abend flog ein deutscher Flieger, nach dem vom Gegner besetzten Gelände und wurde durch Artillerie lebhaft beschossen. Die Schrappells platzten über unserem Garten, brachten aber weder dem Flieger noch uns
Schaden.

  1. Editiert nach hilfreichem Kommentar ↩︎

2 Antworten zu „Montag, den 8. Februar 1915”.

  1. Avatar von Seidel
    Seidel

    Vermutlich soll das Protzen heißen, nicht Prothen, auch wenn in der Sütterlinschrift z und h sich nicht ähnlich sind.

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    1. Avatar von Juliane
      Juliane

      Aha! Danke für den tollen Hinweis! Da ich den Begriff nicht kannte war ich nicht darauf gekommen dass es das heißen könnte. Habe nochmal ins Original geschaut und das passt. Werde es anpassen.

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