Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

1 Auch heute gab es wieder recht viel Arbeit, doch pfiffen, wir am Nachmittag darauf, ich ging in die Stadt und beobachtete das Treiben der Einwohner. Sie gingen wohl alle in die Kirche. Nur ein einziges Mal sah ich in einem nicht von Soldaten bewohnten Haus einen Weihnachtsbaum der Tag war sehr schön und viele Einwohner gingen in den besten Kleidern in den Straßen spazieren weit dürften sie nicht. Abends dürfen Zivilpersonen bei Dunkelheit nicht mehr heraus, vor allem kein Licht mehr auf den Straßen gebrannt werden, seitdem über Saarburg Bomben geworfen wurden. Unter dem Glanze der Kerzen unseres mit Watte geschmückten Tannenbaumes und bei einem Glase Grog erzählten wir (Feldw. Burger u. ich) noch bis zu später Stunde von alten und neuen Erlebnissen, von Plänen und Wünschen, um dann umso besser zu schlafen.

  1. Kurt hat sich beim Datum verschrieben ↩︎

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