
Morgens 80 fahre ich über Fremonville nach Ibigny, wo ich die Löhnung für die Komp. (1035.99 M) abhole. Der Zahlmeister und die Lebensmittelwagen liegen dort. Bei den Mannschaften des letzteren werde ich mit einem feinen Mittagessen bewirtet, und fahre dann zurück.
Unterwegs bewundere ich die geschickt versteckten schweren Geschütze, welche
weit hinter der Front stehen und uns doch vor etwaigen Übermut des Feindes schützen. Besonders bewundere ich die fleißigen Arbeiten der Pioniere, welche unsere Linie zu einer uneinnehmbaren Festung verwandeln. Nachdem ich Tanconville wieder erreicht hatte, wurde die Löhnung verausgabt. Ein beliebter Tag bei allen Lanzern.
Am Abend ging es auf Vorposten nach Cirey. Als wir dort eintrafen, wurde gerade ein verwundeter Franzose hereingebracht in die Revierstube im Rathaus. Eine Kavalleriepatrouille hatte ihn angeschossen. Die Nachricht von der Besetzung Ostendes trifft ein. Angeblich sollen auch wieder viele Russen gefangen sein.
Heute ist auch Burger mit hier, der bis jetzt immer beim Packwagen war. Während ich mit dem Feldwebel auf dem Bett schlafe, legt sich Burger auf den wunderschönen, rollbaren Polsterstühlen unseres bekannten Quartier zur Ruhe. Ich durfte mich nicht darauf legen, weil Gefahr bestand, daß ich nachts fortrolle. Ich würde um meinen festen, sorglosen Schlaf beneidet, genau wie daheim.
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