Kurts 1662 Tage

– ein Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg

Wir hatten in Cirey durch Automobile des Roten Kreuzes und freiw. Automobilklubs viele Liebesgaben für die Komp. erhalten. Ich bekam von den Kollegen der Sächs. Bank
ein Packet.

Die Liebesgaben, welche die Komp. erhalten hat, waren:

7 Strickjacken24 Tafeln Schokolade
3 Hemden16 Stück Seife
30 Paar Strümpfe9 Päckchen Thee
16 Paar Pulswärmer1390 Schachteln Zigaretten
2 Paar Kniewärmer 500 Stück Zigaretten
12 Paar Fußflecke500 Stück Zigarren
1 Paar Handschuhe75 Pakete Taback
46 Unterhosen10 Brot
3 Kopfschals3 Christstollen
6 Leibbinden1 Karton Bisquit
6 Lungenschützer50 Büchsen Conserven mit
Reis und Rindfleisch
5 Brustwärmer
2 Brustbeutel
1 Nähsäckchen

dazu noch einige Kleinigkeiten.

Mittags wasche ich nur die Füße wieder einmal und wechsel meine Strümpfe.

In unserem Garten befinden sich die Schützengräben. Ich liege im Schulhaus. Die Schulstube ist mit einer Korporalschaft belegt. Wir wohnen im Lehrerzimmer. Der
Lehrer ist Franz. Soldat. Die Frau ist ängstlich um uns besorgt und sehr traurig
daß sie keine Nachrichten von ihrem Gatten haben kann. Ebenso ist eine alte
deutschsprechende Großmutter im Hause welche einen baldigen Frieden wünscht.

Ich erhalte eine Karte von Ella. Nachts huste ich sehr, wodurch der Feldwebel nicht schlafen kann. Ich habe die Hosen angezogen und mich warm eingepackt.

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