
Wir errichteten in unserem Quartier ein Geschäftszimmer. Der Lebensmittelwagen fuhr vormittags 1/2 10 ohne uns zum Fassen nach Imlingen. Er bringt außerdem viele Liebesgaben mit. Jeder Mann erhält 8 Zigarren. Nachmittag 3 mußte die Kompagnie
marschbereit stehen. Der Abmarsch erfolgte aber erst abends, nachdem Artillerie eingetroffen war. Die Bagage muß am Ende des Dorfes warten. Wir legen uns in der Schulstube des verlassenen Gemeindehauses zur Ruhe, nachdem ich auf dem Pulte des Schulmeisters noch einen Brief in die Heimat geschrieben hatte. Die Ruhe war recht kurz. 10 abends kam Befehl dem Bataillion zu folgen. Aber oh Unglück! Die Begleitmannschaften der Packwagens hatten sich in einer Scheune zur Ruhe begeben, welche einen ganz versteckten Eingang hatte und schliefen, so fest, daß sie all unser
Rufen und Klopfen nicht hörten, Wir suchten das ganze Dorf ab und fanden sie nicht. Bei ihnen befand sich auch der Bagageführer Uffz. Gersten. Als alles Lärmen und
Suchen erfolglos blieb, fuhr auf Befehl des Unterzahlmeisters Steinert die Bagage ab. Ich mußte im Orte bleiben um weiter zu suchen, kam aber bald zu der Einsicht, daß alles vergeblich und legte mich wieder lang in die Schulstube, wo inzwischen eine Wache der Riemerei eingerichtet worden war, hier schlief ich bis zum Morgengrauen.
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